16. Dezember … manche Türen gehen nur von einer Seite auf…

„Du wirst es nie schaffen, einen Menschen, der in seiner Welt des Leidens gefangen ist, herauszuholen solange er selbst nicht nach dem Ausgang zu suchen beginnt.“ Ana Blom

Nein, wirst du nicht; selbst wenn du ihn da raus tragen willst. Warum eigentlich? Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich sagen; weil man da nicht raus will. Ich hätte mich mit sämtlichen Ketten festgebunden, hätte es irgendwer gewagt, mich da rausholen zu wollen. Was ohnehin keiner versucht hat. Von meiner kleinen, ganz eigenen Hölle wusste ja auch nur ich. Und ich kann mal wieder nur von mir sprechen; man redet da nicht drüber. Man geht da nicht raus und sagt „Schau, hier tut es weh. Kannst du helfen?“ Ganz ehrlich? Ich wusste damals, als ich am tiefsten in meinem Leiden stecke, selbst nicht mal, WO ich da drin stecke und vor allem WARUM. Ich fand die ganze Welt einfach nur grauenhaft, war einsam, hoffnungslos. Und wenn sich mir tatsächlich mal eine helfende Hand nähern wollte, biss ich sie weg. Das war mein Schmerz – wohlgemerkt das einzige, was mir geblieben war – und da ließ ich niemanden ran. Und aufgeben wollte ich den auch sicher nicht.

Heute kenn ich ein paar Menschen, die in ihrem Leid gefangen sind und bin bei jedem an den gleichen Punkt gekommen; den bekommst du da nicht raus! Das müsste er erst wollen…

Dass man Jahre seines Lebens wegwirft in seinem Leid – das merkt man erst danach. Die Jahre bekommt man nicht wieder; aber selbst das wird kein Argument sein, einen Betroffenen da raus zu holen. Die Tür von innen aufmachen, das muss er selbst…

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