… ich sammel Momente und geb sie dann ab. Mal teil ich die schönen und mal wünschte ich, auch in den dunkelsten wär jemand hier. Manchmal frag ich das Leben, ob ich den schönsten noch einmal leben kann…
… ich sammel die Stille bis sie schweigt und die Momente, in denen Worte fehlten. Dieses eine, das hätt ich dir gern noch gesagt… ich sammel den Schmerz bis mein Herz zerbricht und dann kehr ich die Scherben davon in meine Hand. Ich halt sie fest, egal wie sehr es schmerzt, ich halt sie fest und wart auf den Moment, in dem der Mut ausreicht, um es wieder zusammenzusetzen… ich sammel die Zeit, die sinnlos verrann und und suche die Stunden, die lebenswert waren. Manch eine davon, manch eine davon hätt ich so gern noch mal erlebt… ich sammel den Mut für den nächsten Schritt, wohin auch immer er mich bringt. Voran, wenn er mich nur voran bringt, ich werd ihn gehn… ich sammel Erinnerungen, die schönen für später, wenns dunkel wird und die schlechten als Erfahrung. Und das Licht, das nehm ich mit, etwas Licht für die Finsternis, die wieder folgen wird…
… ich sammel die Sekunden, Minuten, Stunden meines Lebens und geb sie dann ab. Viel zu wenig davon hab ich mit den richtigen Menschen verbracht und viel zu viele davon nur mit mir selbst. Ich sammel die Wunden vom letzten Kampf und küss sie fort; ich werd sehn, wie sie zu Narben werden. Ich sammel das Schwert, die Rüstung, das Schild; ich will gewappnet sein beim nächsten mal…
… ich sammel Momente und geb sie dann ab. Die, in denen mich das Glück kurz küsste und die, die einmal mehr mich gezwungen haben, noch stiller, noch härter, noch stärker zu werden. Die, die es nie gebraucht hätte und die, von denen man immer zu wenige hat. Diese besonderen, in denen die Zeit, die Welt für einen magischen Moment stehen bleibt und man absolute Zufriedenheit fühlt. Und die, in denen wir still am Leben zerbrachen… ich sammel Momente und geb sie dann ab an die Erinnerung. Sie wird sie aufbewahren, allesamt und manchmal holt sie den ein oder anderen Moment wieder raus und zeigt ihn mir. Und dann gesellt sich die Hoffnung zu uns und wünscht sich mehr von den schönen Momenten. Und während wir darin schwelgen setzt sich die Traurigkeit zu uns und hat nur eine Bitte an die Hoffnung; bitte glaube an die schönen Momente, glaube daran. Und dann summt sie traurig und müde ihre leise Melodie und sammelt die Tränen, die wir zusammen weinen. Und auch diesen Moment, auch diesen sammel ich… wir sammeln Momente in unseren Leben und die Hoffnung macht was Großes daraus, irgendwann…

Bild von Premek Hajek auf Pixabay